Deckkaterhaltung
(eigener
Deckkater oder einen Fremddecker suchen?)
Einen
eigenen Deckkater in der Wohnung zu halten, ist zwar für die Deckungen der
eigenen Katzen bequem, ist aber wesentlich Zeit und sehr viel arbeitsaufwendiger
und der Stress in der Katzenfamilie ist erheblicher als ohne Kater. Ein Deckkater
im Wohnbereich, mit hier und da rollenden Kätzinnen ist nichts für schwache
Nerven!!
In bestimmten Phasen, z.B. im Frühjahr kann es sein das
ein Kater sein Geschrei morgens um 4:00 anfängt und mit kleinen Pausen bis
Mitternacht durchschreit.
Hat man so einen Macho der alles deckt, einschliesslich
den Besen in der Küche und auch die Babys keine Ruhe vor ihm haben, der die
Mädchen nur unterdrücken und sie sich gefügig machen will, dann
haben die Ladys absolut nur Stress und können auch keine richtige Hirachie
untereinander aufbauen. Dann ist oft Chaos
und Unfrieden in der gesamten Katzenfamilie!!! Solch einem Kater ist besser damit
gedient ein Katerzimmer als eigenes Reich zu haben wo er dann
zwar separiert, aber nicht isoliert ist. Und auch für die Mädels ist
es die bessere Lösung.
Es
gibt Züchter die in diesen Stress-Situationen, (Kater schreit, besteigt ständig
nichtrollige Kätzinen) als Notlösung dem Kater Hormone z.B. Androcur
spritzen lassen und es wird von einigen Tierärzten sogar empfohlen (nicht
von meiner Tierärztin!!) Ich habe bei einigen meiner Mitzüchtern sehr
viele Probleme miterlebt, als sie ihre Kater mit Hormonen behandelten. Kater wurde
nach einem halben Jahr sehr krank, entwickelte Tumore an den Katzerzitzen, die
aufplatzten und einer OP unterzogen werden mussten, mit enormen Kostenfaktor.
Ich habe erlebt das ein anderer Kater danach 2 Jahre nicht mehr gedeckt hat, sogar
einige nie wieder.
Aussage
meiner Tierärztin:
Es kann manchmal sehr lange dauern bis der Kater wieder
deckt. Schon aus diesem Grund und auch weil es schwere gesundheitliche Schäden/Chaos
im Hormonhaushalt zur Folge haben kann,
sollte man das lieber lassen.
Wer keine Nerven für einen Deckkater
hat oder keine Möglichkeit ihn ordentlich zu separieren, in einem grossen
Katerzimmer mit Freisitz, der sollte lieber keinen Deckkater halten. Kater isoliert
in irgendwelchen Kammern oder Badezimmern gehalten, bieten ein Bild des Jammers
und haben mein Mitleid.
Gegen
solch ein liebevoll eingerichtetes Katerzimmer mit Freisitz für Frischluft
und Sonne ist nichts einzuwenden. Diese Lösung ist allemal besser wie ständigen
Stress in der Katzenfamilie unter Kater, Kätzinnen und Kitten.
Optimal
- getrennt durch eine Gittertür vom Wohnbereich, so ist der Kater nicht isoliert
|
Mit
deckenhohen Plätzen und Ausgucken für den König der Katzencrew |
Glück
dem Deckkaterbesitzer, der einen, mit allen veträglichen, in Harmonie lebenden
Kater hat, der mit Kätzinnen und Babys zusammenlebt und dann auch noch nichtmal
spritzt. Ein Deckkater, der mit einer oder mehreren geschlechtreifen
Katzen lebt und nicht spritzt, den mag es geben, ist aber eher die Ausnahme. Wir
haben auch so ein Schätzchen, ich kenne es aber auch anders.
Mit einem spritzenden Deckkater zu leben ist unglaublich schwierig, denn auch
wenn man noch soviel putzt, auf Dauer, bei immer wieder erneutem markieren des
Katers, ist der Gestank nicht wegzubringen und wenn man nicht gerade ein Haus
irgendwo freistehend und ohne Nachbarn hat, wird es unerträglich, auch für
Leute die zu Besuch kommen.
Die 2.
Möglichkeit ist, sich einen Deckkater bei einem anderen Züchter zu suchen,
der ihn für Fremddeckungen freigibt. Oft eine schwierige Angelegenheit. Hat
den Vorteil, man hat keinen Gestank in der Wohnung und Ruhe unter den Katzen,
hat aber enorme Nachteile anderer Art. Man ist abhängig und - man muss erstmal
einen finden. Züchter die gute Vererber zu Hause haben, wollen DIE auch meist
für sich alleine und geben sie nicht zum Decken frei. In den Katerpuffs,
wo alle ihre Katzen hinbringen und die in öffentlichen Deckkaterverzeichnissen
angeboten werden, ist immer ein gesundheitliches Risiko.
Gerade
bei den Maine Coon Züchtern ist kaum ein Kater zu finden und wenn, ist er
sehr hoch in den Deckgebühren. Hat ein Züchter einen guten erfolgreichen
Kater, wird er ihn nur für sich behalten, was ich persönlich gut verstehen
kann, denn auch unsere Deckkater geben wir nicht für Fremdeckungen.
Ich sage immer: Unsere Jungs haben hier genug zu tun! Nicht zuletzt auch wegen
Einschleppung von Krankheiten. Es müssen nicht immer schlimme Viren sein,
auch mit harmloseren Erkrankungen (bakterielle Darminfekte z.B. Giardien) die
man der Katze, die zu einem kommt, nicht immer ansieht, kann man sich seine gesamte
Zucht verseuchen. Auch ein Beispiel sind Flöhe. Zwar harmlos, aber doch unangenehm
und es wird teuer, wenn es nicht sofort erkannt wird und man viele Tiere hat.
Nicht immer muss die zu Besuch kommende Lady total verfloht sein um Flöhe
einzuschleppen. Man kann es auch wenn man durchkämmt NICHT IMMER SEHEN.
Dasselbe Risiko haben natürlich auch Katzenbesitzer die zum
Deckkater in eine andere Zucht kommen!!
Man
muss abwägen und wissen, wie man es machen will, beide Möglichkeiten
sind nicht bequem.