Zuchtplanung/Katzenfamilienplanung
Die
Entscheidung Rassekatzen zu Züchten sollte nicht leichtfertig und mal eben
so getroffen werden. Es gehört viel Planung, Geduld, Platz und vor allen
Dingen ZEIT und GELD dazu und es ist zudem sehr arbeitsaufwendig. Ich kenne einige
Züchter die sich in der Zucht wirklich finanziell ruiniert haben, sie wurden dann
von den Kosten aufgefressen!
Das Wissen
kommt mit der Erfahrung, das hat kaum ein Züchter von Anfang an. Das lernt
sich nach einigen Jahren.
Man muss auch oft eine besondere Beziehung zum
Putzlappenhaben, soviel Dreck macht zum Beispiel eine Deckkaterhaltung und die Jungtieraufzucht.
Züchten ist nichts für bequeme Leute, WIRKLICH NICHT!!
Das Sauberhalten des gesamten Wohnbereiches ist
manchmal schon sehr krass, wenn man den Interessenten und Käufern ein niveauvolles
sauberes Ambiente bieten will. Und da haben Interessenten
und Käufer beim Kauf einer teuren Rassekatze ein Recht drauf.
Wer meint, man brauche nur eine rollige Kätzin und darauf lässt
man einen paarungsbereiten Kater, nur um dann anschliessend Rassekätzchen
verkaufen zu können, ist im Irrtum. Um qualitativ hochwertigen und (erb)gesunden
Nachwuchs aufziehen zu können, bedarf es erstmal guter und gesunder Zuchttiere.
Unkenntnis und Fehler in der Auswahl der Zuchtkatzen/Kater schlagen sich bestenfalls
in finanziellen Verlust aus, schlimmsten Fall aber im Leiden oder Verlust von
Zuchttieren oder/und der Babys.
Will
man in der Wohnung Züchten, stellt sich die Frage:
Genug Platz?
Platz für räumliche Trennungen?
Platz für Mutter und Kitten?
Vor allen Dingen für die Kitten, wo
sie sicher vor Unfällen und Abstürzen spielen und toben können?
Platz
für die Deckkater?
Eine
Zucht in einer Wohnung zu halten, muss schon gut durchdacht werden/sein.
Ich
gehe jetzt nicht von einer Liebhaberzucht mit 1 Deckkater und 2 - 3 Zuchtkätzinnen
aus, sondern von einer Zucht in denen mit Verpaarungen über viele Jahre gearbeitet
wird, wo mehrere Deckkater eingesetzt werden und auch mehrere Zuchtkatzen leben
und demzufolge mehr Würfe geboren werden.
Dazu
braucht man Platz und man muss auch räumliche Trennungen einplanen für
die Deckkater, für die Kitten. Vor allen Dingen für Mütter mit
Kitten, wo sie nicht von nervenden potenten Deckkatern gestresst werden.
Was
auch sehr wichtig ist, oder mal werden kann, sind 1 oder 2 Quaratänebereiche,
falls es gesundheitliche Probleme gibt und mal eine Katze vom gesamten Bestand
getrennt werden muss, oder eine Katze absolute Ruhe braucht. Es muss gut zu Lüften
sein, einfach zu putzen und zu desinfizieren.
Der
Erwerb einer Zuchtkatze
Am besten beginnt man
mit einer oder zwei Zuchtkätzinnen und wenn man schon die Wahl hat, nicht
unbedingt mit einem Deckkater. Züchterneulinge sollten sich bei erfahrenen
Züchtern Rat holen. Kennt man keinen, oder man hatte nicht das Glück
bei solch einem Züchter ein Kätzchen zu erwerben, kann man auch Kontakte
bei Zuchtberatungen in Vereinen knüpfen.
Hat man sich für eine
bestimmte Rasse entschieden, sollte man sich verschiedene Zuchten ansehen, um
Vergleiche ziehen zu können. Man sollte mit Vorsicht und einem vernünftigen
Mass an Kritik an den Kauf rangehen. Kontakte zu Zuchten bekommt man heute hauptsächlich
über das Internet. Auf Katzenausstellungen kann man sich Eindrücke holen
und persönlich das Gespräch zu Züchtern suchen, evtl. kann man
einen Besuchstermin ausmachen.
Wenn die Katze Nachwuchs
haben soll
Das Alter der Rolligkeiten bei Kätzinnen ist
ganz unterschiedlich und differiert in den einzelnen Rassen. Orientalen sind eher
frühreif und es kann schon mit 7 - 8 Monaten zur Rolligkeit kommen. Ich kann
nur für Maine Coons und Hauskatzen sprechen, die sind in der Regel nicht
vor 10 Monaten rollig. Meine Erfahrung ist so zwischen 10. und 12. Monat. Es gibt
aber auch Spätzünder sowie die frühreifen Luder.
Man
sollte keinesfalls mehr wie 3 Rolligkeiten verstreichen lassen, allerspätestens
sollte man sie in der 4 Rolligkeit decken lassen, optimaler ist die 2. Rolligkeit.
Es kann sonst zu Zysten an den Eierstöcken kommen, was im ungünstigsten
Fall zur Unfruchtbarkeit führen kann.
Eine Zuchtkatze sollte niemals
als Gebärmaschine benutzt werden. Ausreichende Pausen braucht sie zwischen
den Geburten und sie sollte immer gut in Kondition und in bestem Gesundheitszustand
sein.
Der
Partner für die Kätzin und zukünftiger Vater der Babys!
Ist die Katze nun rollig und man hat keinen eigenen Deckkater, beginnt die
Suche nach einem Geeigneten. Wichtig ist unter anderem hierbei das Vertrauensverhältnis
zu dem Deckkaterbesitzer und das Gefühl seine Kätzin dort gut aufgehoben
und beaufsichtigt zu wissen, damit sie so wenig wie möglich Stress hat. Dafür
schaue man sich, wenn es irgendwie machbar ist, bei dem Deckkaterbesitzer vor
der Rolligkeit der Kätzin alles an, um Vereinbarungen und ungefähren
Termin abzusprechen. In der Regel wird die Kätzin in der Hochrolligkeit zum
Kater gebracht und bleibt je nach Deckung bis zu 3 - 4 Tagen.
Wichtig ist,
das der in Aussicht genommene Deckkater, als der Erzeuger Ihres Nachwuchses für
Ihre Kätzin geeignet ist.
Um
dieses beurteilen zu können, muss man Vorzüge und auch die Schwächen
der Eigenen kennen und auch selbstkritisch sein und zusehen das der Kater ergänzende
Qualitäten hat. Ich spreche jetzt für die Maine Coon.
Wenn z.B.
die eigene Katze ein eher schwaches Kinn, einen eher kürzeren Schwanz oder
kleinere Ohren hat, auf kürzeren Beinen steht, evtl. das Profil nicht so
optimal ist wie es sein sollte, dann sollte der Kater keinesfalls die selben Schwächen
haben.
Unsere Kater im Einsatz!
Sie
ist gedeckt
Die
Kätzin war nun beim Kater und mit der 4./5.Woche beginnt der Bauch sich zu
runden und die Zitzen werden rosa bis rot und schwellen zusehens an. Eine gesunde
Kätzin geniesst diese Zeit und widmet sich ihrem Futter, ihren Menschen und
ihrem Müssiggang. Sie ist ausgeglichen und gut in Kondition. Die Spielzeiten
werden seltener bei zunehmendem Bauchumfang und endlich ist es dann soweit.
Meiner Erfahrung nach und da kann ich wieder nur für die Coons und die Hauskatzen
sprechen, pünktlich am 64./65.Tag, selten früher oder später. Eine
gute Zuchtkatze hat keine Probleme, sie wird alles meistern. Man sollte aber eine
gebärende Katze NIEMALS alleine lassen, sie braucht ihren vertrauten Menschen,
Trost und Zuspruch. Ausserdem ist es nicht immer wahr, das die Katze alles alleine
mache. Es kann soviel kleine Problemchen geben, was das Leben der Katzenwelpen
kosten kann.
In
den langen Jahren in denen wir züchten, kann ich mit gutem Gewissen sagen,
das nicht EINE unserer Mädels ohne mich ihre Kinder kriegen musste. Es ist
mir ein einziges mal passiert das ich vor Erschöpfung eingeschlafen war,
weil ich schon 2 Nächte zuvor mit der Kätzin gewacht habe, weil ich
immer gedacht hatte es ginge los. 2 tote Kitten waren die Qittung. Sie lagen unterkühlt
in einer anderen Ecke. Mutter mit 2 anderen lebenden Babys lagen in einer anderen
Ecke.
Nur
mal einige Beispiele: Einer Bekannten von mir sind 2 Babys erstickt und eines
unterkühlt, weil die Kätzin das erste Baby auf den kalten Fliesen in
der Küche hat liegen lassen. Weil sie von der nächsten Wehe geplagt
wurde, ging sie ins Katzenklo, bekam wieder 2 Babys die im Streu erstickten. Die
Kätzin war alleine. Meine Bekannte hatte einen Termin anderweitig.
Ich
weiss von einer Kätzin die sich den nackten Putzeimer als Nest aussuchte (Katzen sind da manchmal enorm unvernünftig) 2 Babys erstickten im
Fruchtwasser, weil keine Unterlage die es aufsaugte, darin war.
Wenn die Wehen
kurz hintereinander kommen, kümmert sich die Kätzin evtl. nicht um das
vorher Geborene und kriegt das nächste an einem anderen Platz. Unterkühlung
ist dann für das Babys tödlich.
Babys
kommen
Die Wurfkiste sollte schon Tage vorher
bereitstehen und was ich persönlich ganz wichtig finde, darauf zu achten,
das die Kätzin da wo sie wirft auch in den nächsten Wochen ihre Jungen
aufziehen und säugen darf. Ich hatte schon Anrufe von genervten Zuchtanfängern,
die ganz aufgeregt waren, weil die Mutter ihre Jungen aus der liebevoll gestalteten
Wurfkiste immer wieder rausschleppte und nach näherem Nachfragen, kam herraus
dass sie in irgendeinem Schrank oder einer ungemütlichen Ecke geworfen hatte
und genau da ihre Kinder aufziehen wollte, das hatte sie sich schliesslich ausgesucht.
Es kann auch sein, das die Wurfkiste zu
warm zu kalt, zu hart zu weich, zu hell zu dunkel ist. Oder zu nah bei den Menschen
oder zu weit von den Menschen ist. Jede Katze will es anders haben, das herrauszufinden
ist nicht immer einfach und oft heikel. Katzen können da manchmal sehr kompliziert
sein. |