11.11.2004 Eine Geburt
Unsere
Mahagony war hochtragend und wir bereiteten uns gerade auf ihre 2. Geburt vor.
Am 59.Tragetag hörte ich ein lautes Knurren. Ich dachte nicht daran das Gony
sich schon mit ihrer Geburt beschäftigte, als ich unter ihrem Schwanz ein
kleines frischgeborenes Mini-Baby sah.
Frühgeburten!!Ich
packte Mutter samt Baby in die Wurfkiste
und raffte in Windeseile Windelunterlagen, gekochte Tücher, Zwirn usw. zusammen,
als sie schon wieder die nächsten Wehen bekam.
Probleme kündigten sich an!
Trotz intensiver Presswehen, konnte das nächste
Kitten nicht austreiben und ich konnte auch nichts greifen, kam nirgendwo dran.
Dazu kam noch, das Gony extrem unruhig und panisch war und nicht in der Kiste
bleiben wollte.
Ich konnte ihr nicht helfen. So ging eseine Zeit,
bis sich endlich ein Pfötchen zeigte, das ich mit einem Frotteetuch festhielt
und bei der nächsten Wehe unterstützend leicht zog.
Herraus kam ein vermatschtes
Getüdel das erstmal undefinierbar aussah. An einer Nachgeburt hingen 2 Winzlinge
die mit der Nabelschnur so verwickelt waren und sich so stranguliert hatten, das
ich nicht wusste wo ich ansetzen sollte, die Kleinen zu befreien. Ein Beinchen
war so fest um den Köper des anderen Winzlings stranguliert das es blutete,
es war einmal am Oberschenkel und einmal am Füßchen stranguliert weiter
entlang lief die Nabelschnur um des anderen Öhrchen das ebenfalls abgeschnürt
war und blutete, auch sein Hälschen war stranguliert. Ich brauchte ca. 10
Min. um alles zu befreien und aufzuschneiden, mit dem Erfolg, das bei beiden Frühchen
die Nabelschnüre am Bauch abrissen, natürlich viel zu kurz. Ich konnte
die Blutung kaum stoppen, das Abbinden war eine Katastrophe.
Was tun?
Ich versuchte mich zur Ruhe zu zwingen, nabelte
ab so gut es ging, desinfizierte die Nabelenden und schaute mir das blutende Beinchen
an. Es war dick geschwollen und blutrot. In der Zeit bekam Gony noch 2 weitere
Kitten, um die sie sich aber Gott sei Dank alleine kümmerte. So
- 5 Kitten zu früh, Gony keine Milch (was normal ist bei Frühgeburten
am 59.Tag), die Babys noch keinen Saugreflex. Es sollte so sein!
Ein
Wärmebettchen wurde hergerichtet. Nun hiess es kämpfen. Meine Tierärztin
am Telefon sagte, das Beinchen mit Seifenlauge massieren massieren massieren.
Schwierig - denn das Winzle schrie gottserbärmlich vor Schmerzen.
Es
kommt nun bei Frühchen darauf an, ob die Lungen schon ausgebildet sind, dann
hat man mit viel Disziplin rund um die Uhr (Tag und Nacht) und das ca. 4-5 Tage
(bis sich Milch bei der Mutter bildet) eine Chance die Winzis am Leben zu erhalten.
Haben sie keinen Saugreflex,
aber einen Schluckreflex kann man ganz vorsichtig mit einer Pipette Tröpfchen
für Tröpfchen und das alle 5 - 10 Min. Aufzuchtsmilch füttern. Wir entschieden uns für eine Sondenernährung.
Haben
Sie keinen Schluckreflex muss man mit Magensonde rangehen, das kann man sich vom
Tierarzt zeigen lassen. Es hört sich schlimmer an wie es ist, ist halt nur
zeitaufwendig.
Sind die Lungen
noch nicht funktionsfähig, versterben die Kleinen sowieso in den nächsten
Stunden/Tagen, trotz aller Bemühnungen.
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Jetzt hiess
es 3 - 4 Nächte keinen Schlaf und zwischen den Fütterungen das ledierte
Beinchen massieren usw. auch alles andere versorgen, wie Haushalt, Katzen, Gassi
mit den Hunden.
Am nächsten Morgen war das Pfötchen und Beinchen
vom Körper ab bis zu den Zehen auf das 3fache angeschwollen. Es sah aus wie
aufgeblasen, total schwarz und stand zur Seite weg als wenn es nicht dazugehörte.
Es sah furchtbar aus!!
Sofort war ich bei Praxisöffnung
bei unserer Tierärztin. Sie meinte 2-3 Tage müssen wir dem Mini eine
Chance geben. Bei Verschlimmerung wird sie eingeschläfert, denn eine Amputation
ist in dem Alter nicht möglich.
Ich bekam eine extra angerührte
Durchblutungssalbe, ein Desinfektionsspray und der Winzling bekam eine schmerzstillende
Spritze.
Nun hiess es jede Stunde massieren. Zwei Stunden durfte sie danach
nicht zu Mutter und Geschwister. Ich hielt sie an meinem Körper solange warm.
Dann mit Seife abwaschen, anschliessend klares Wasser und dann ab zu Gony zum
bemuttern. Wenngleich sie auch keine Milch hatte, ihrer Mutterpflichten war Gony
sich bewusst.
Die Babys nahmen nicht zu, zwei nahmen
ab von 70 auf 60 g, ein kleiner Kater (der Strangulierte) sogar auf 55 g. Meine
Tierärztin wies mich an, mich doch jetzt nicht auf Gewichtszunahme zu konzentrieren,
sondern nur ganz einfach darauf, kontinuierlich zu füttern und sie einfach
nur versuchen am Leben zu erhalten, mit Gewalt das Gewicht zu erhöhen bringt
überhaupt nichts. Einfach nur bitte funktionieren sagte sie!
Nun gut
Am nächsten Morgen war das Pfötchen
zwar auf fast Normalgrösse abgeschwollen, aber immer noch schwarz und die
Haut war so porös durch die enorme Schwellung, das es aus der Haut ständig
blutete. Es hiess weiter massieren, jeden Tag zum Tierarzt eine Schmerzspritze,
in Seifenlauge baden, einreiben, massieren, Spray für Entzündung, 2
Std. von Gony entfernen das sie es nicht ableckt, abwaschen, wieder für eine
Stunde zu Mami zum Trösten und bemuttern, danach wieder dieselbe Prozedur.
Stress für den Winzling für Mama und für mich! Nebenher noch die
Handaufzucht nach wie vor alle 10 Min.
Das war Arg!
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Hier
hatten wir noch Hoffnung, es könnte doch noch werden.
Das
Beinchen nach dem Abschwellen, es schien gut duchblutet und die Kleine strampelte
damit.
Nach
3 Tagen absolute Freude. Das Pfötchen hing nicht mehr wie bisher leblos daneben.
Die Kleine belastete es. Es war wieder Leben drin.
Fazit eine Woche später:
Um
alles abzukürzen, es war eine harte Woche zwischen Zweifel, Selbstaufgabe,
Tränen und Hoffnung.
Leider haben es ein Katerchen und die Kleine mit
dem abgeschnürten Pfötchen nicht geschafft. Das Stück (Vorderzehchen)
war am 5. Tag abgestorben und schwarz und eine Amputation in dem Alter vorzunehmen rieten
mir 2 kompetente Tierärzte ab.
Es waren genau die 2 Babys die sich mit
der Nabelschnur stranguliert hatten, sie waren wahrscheinlich auch der Auslöser
der Frühgeburt.
Hier war das Füßchen abgestorben
und das Beinchen fing wieder an dicker zu werden und sich zu entzünden.
Nach
5 Tagen bildete sich bei Gony die Milch und die 3 die es geschafft haben, nuckeln
und sie nehmen gut zu. Das ist im Moment für uns zufriedenstellend.
Die
drei Wonneproppen entschädigen uns für Alles!
Das sind sie mit 1 Woche