Vorspann von mir, zum verstehen
Mir wurde damals die kleine Piri, so nannten wir sie, von der Tochter meiner Nachbarin gebracht. Es war ein ca. 5 Wch altes Katzenmädchen, verkauft in einer Zoohandlung an ein ganz junges Mädchen, die keinerlei Katzenerfahrung hatte und überfordert war, mit so einem, natürlich noch nicht selbstständig fressenden Kätzchen das noch zur Mutter gehörte. Die Kleine war schon so schwach und abgemagert, unterkühlt und ausgetrocknet, das sie eigentlich mehr tot als lebendig war. Sie hatte noch ganz blaue Augen, war also ca. 5 Wch. Sie wog 240g. Ich wollte es versuchen ihr das Leben zu retten. Die Prognose war schlecht. Hoffnung hatte weder ich noch meine Tierärztin. Ich kämpfte 1 gute Woche mit eiserner Disziplin und es lohnte sich. Wollte sie erst nicht leben, später um so mehr. Sie wurde zu einer frechen, sehr selbstbewußten Hauskatze. Piri wurde bei ihren neuen damaligen Besitzern 16 Jahre alt.

Kleine Piri.....großes Glück
Eine kleine Hauskatze erzählt.
Eine wahre Geschichte vor langer Zeit bei mir.
Piri lebt heute nicht mehr, wurde 16 Jahre alt

Mir war so elend, ich war schwach, ich fror und ich hatte Angst. Ein Kreis Jugendlicher stand um mich herum und ich war auf dem Arm eines jungen Mädchens. Ich hörte ihre Stimmen und wie sie sprachen. Der eine sagte:
"Leg sie doch da bei den Büschen, die stirbt sowieso"
Der andere sagte: "Die hast du schon krank gekauft, da kannst du nichts mehr machen, was willst du noch den Tierarzt bezahlen?"
Nur ein Mädchen sagte: "Gib sie mir, ich habe eine Nachbarin, die kennt sich mit Katzen aus.

Und so kam ich zu Karin der Menschenfrau. Ich wurde sanft untersucht und gestreichelt und dann in ein Zimmer gesetzt. Dort war es warm und kuschelig, mit einer Fellhöhle. Ich wollte gar nicht mehr leben, so schwach und so müde war ich.

Meine Gedanken gingen zurück zu meiner Mami, meiner lieben Mami, die uns behütete und warm hielt, beleckte und der ständige Schnurrmotor war so entspannend. Wir hatten immer Hunger. Wir waren 4 Geschwister mit ständigem Streit um Mamas Zitzen.
So im Alter von 4 Wochen wurden wir aus unserem warmen sicheren Nest genommen, weg von Mami. Zitternd kuschelten wir uns aneinander. Wir wurden in einen großen Kasten gesetzt mit einer Scheibe davor, wo ständig Menschen standen und klopften, ein Schaufenster.
Lange war ich nicht dort, da wurde ich mitgenommen von einem jungen Mädchen. Sie war lieb zu mir und streichelte mich, aber ich weinte und vermißte meine Geschwister, vor allem aber den Geruch und die Wärme von Mama. Ich kam dort in eine kleine Wohnung, war den ganzen Tag alleine und hatte nur Angst. Das Mädchen stellte mir jeden Morgen wenn sie ging eine Schale Milch und Futter hin, aber ich konnte doch noch gar nicht selbstständig fressen und trinken. Mir ging es immer schlechter, ich wurde dünner und schwächer und das Mädchen dachte ich wäre krank und wußte keinen Rat. Ich gab mich auf.

Und nun war ich hier gelandet. Es war zwar alles schön, warm und weich und den ganzen Tag war Karin da, aber ich hatte keine Lebenskraft mehr. Karin machte mir eine Infusion mit Elektrolyte und dann bekam ich jeden Tag eine VitaminB/Traubenzuckerlösung ins Mäulchen. Mir war alles egal. Ich weiß nicht wie lange das so ging. Ich weiß nur das ich viel gestreichelt wurde und sanft massiert wurde und Karin immer zu mir sagte. "Kleine Piri bitte....du mußt leben wollen."

5 Wochen 240g


Zu dem Menschenmann sagte sie: "Ich glaube nicht das die Kleine das schafft, sie war schon zu ausgetrocknet." Langsam bekam meine Nahrung immer mehr Geschmack. Mal Aufzuchtsmilch, mal Rinderbrühe. Immer nur Tröpfchenweise und immer stündlich. Manchmal hätte ich gerne etwas mehr gehabt, aber Karin hielt sich streng an die Anweisung ihrer Tierärztin, mehr durfte ich nicht. Nach einer ganzen Woche bin ich zum erstenmal auf wackeligen schwachen Beinchen Karin entgegengetaumelt und wie hat sie sich gefreut und mich geherzt.

SO!!! und von da an wollte ich leben!!

Karin steckte mich in eine Bauchtasche wie ein kleines Kängurubaby, so war ich nie alleine und immer bei ihr. Das hat mir gefallen an ihrem warmen Bauch. Immer noch bekam ich Nahrung eingeflößt, einen Energiemix, immer nur wenig und immer stündlich.

Bis ich das erstemal ein Teel. festes Futter fressen durfte......uuuund das schmeckte!!! Nun war kein Halten mehr. Ich hatte immer Hunger, mir ging es immer besser und ich kam zu Kräften und ich wuchs.


Das war Klein-Piri mit 8 Wch, da hatte sie schon zugenommen.

Nun wurde ich dem Tierarzt vorgestellt, der grünes Licht gab und ich mit den anderen Katzen und Hunden laufen durfte. Uiiiiiii waren das riesige Fellmonster. Erst hatte ich Angst, aber dann wurde ich immer mutiger und mein Selbstvertrauen stieg. Bald spielte ich mit Allen. Ich durfte sogar bei einer der großen Katzen nuckeln, es kam zwar keine Milch, aber alleine das Gefühl erinnerte mich an Mama und machte mich glücklich.

Ich hörte wie Karin zu dem Menschenmann sagte:

"Wir müssen Piri nun einen schönen Platz suchen"
Alles in mir schrie....nein ich will hier nicht weg!!! Ich strengte mich mächtig an um ganz brav zu sein, was mir eigentlich nicht immer gelang, denn ich war schließlich eine wilde Hauskatze. Aber ich ließ meinen ganzen Charme heraus und plauderte und schmuste und schnurrte wie ich nur konnte. Aber Karin sagte:
"Kleine Piri, das mußt du verstehen, wir können dich nicht behalten.
Ich konnte das nicht verstehen und war böse mit ihr.

Piri mit 10 Wochen

Als ich 10 Wochen alt war wurde ich gepiekst und dann nochmal mit 14 Wochen. Ich durfte dann noch ein bißchen bleiben, doch dann kam mein Abschied. Ein Zuhause war für mich gefunden, ich wurde abgeholt und in einen großen Korb gesetzt und weggebracht.......

......und was soll ich euch sagen? Ich habe es so super getroffen. Ein großes Haus und es lebten auch hier 4 von diesen großen riesigen Fellmonstern, alle waren sofort lieb zu mir. Ich habe hier einen kleinen katzensicheren Garten und einen großen Baum und....ich brauche hier nicht mehr weg, das hat mir meine neue Menschenfrau gesagt. Karin hat mich nochmal besucht, aber ich habe sie nicht groß beachtet.

Fröhliche Grüße von der frechen Piri